Das muss jetzt einfach mal sein – im Trubel um das aktuelle Corona Getöse droht ein mindestens ebenso wichtiges Thema unter die Räder zu kommen: Unsere zukünftige Energieversorgung. Im Zuge der ehrgeizigen Bestrebungen, sich hin zu CO2 neutraler Energie wird ja nichts Anderes als die weitestgehend ’saubere‘ Elektrifizierung aller Bereiche von Verkehr über Heizung und Stahlerzeugung angestrebt. Nur Träumer glauben das Versprechen, dies ließe sich mal so eben mit ausreichend vielen Windrädern und Solarparks erreichen.
Dazu ein paar Zahlen zum aktuellen Stromverbrauch nach Sektoren in Deutschland:
Der jährliche Stromverbrauch in D beträgt demnach rund 512 TWh pro Jahr.
Wenn jedoch die Versorgung mit CO2 freier Energie das Ziel sein soll, lohnt es sich, den Gesamtverbrauch näher zu betrachten. Auch hierzu liefert das UBA detaillierte Zahlen.
Auffallend ist, daß sich der Gesamtverbrauch in D während der letzten 20 Jahre konstant hält – trotz gestiegener Wirtschaftsleistung. Hier fanden offenbar deutliche Effizienzsteigerungen statt. Interessant ist auch die Betrachtung, durch welche Energieträger die Versorgung sicher gestellt wird:
Demnach beträgt der Gesamtverbrauch an Energie in D 2.500 TWh, also rund das 5-fache des reinen Stromverbrauchs. Quer durch alle Sektoren (Industrie, Verkehr, Haushalte und Gewerbe) werden mehr als 50% davon durch Mineralölprodukte, Gas und Kohle erbracht. Die Umstellung auf ’sauberen‘ Strom wird also zu einem Mehrverbrauch von mindestens 1.250 TWh an Strom führen – d.h. der Strombedarf wird sich in diesem Szenarion von 512 TWh auf über 1.700 TWh verdreifachen.
Das wirft die Frage auf, wie das durch den Einsatz von regenerativer Energie aus Windrädern und PV-Anlagen gedeckt werden soll.
Momentan werden grade einmal 17% des Verbrauchs aus regenerativen Energien gedeckt. Wir reden also von einer Versechsfachung der Erzeugung von ’sauberem‘ Strom. In der Tat eine Mammutaufgabe! Dabei ist das Thema einer nicht volatilen Versorgung – allen anderslautenden Behauptungen zum Trotz – eben keinesfalls gelöst. Technisch machbare Verfahren wie die Umwandlung von Strom in ‚grünen‘ Wassertstoff, der gespeichert und dann wieder in Strom umgewandelt wird, haben prinzipbedngt über alles einen Wirkungsgrad von ca. 30% durch die gesamte Kette. Dies resultiert dann in einem Mehrbedarf an erzeugten Strom von 3x den erwähnten 1.250 TWh – also 3.750 TWh – das wäre das 7-fache des derzeitigen Stromverbrauchs.
Umgerechnet in 10MW Windräder wären dies ca. 100.000 Große Offshore Windanlagen ……….. (dieser ‚Rechnung‘ liegt die unrealistische Annahme zugrunde, daß der Wind 365 Tage 24 Stunden so weht, daß die maximale Ausbeute erreicht wird)
So viel Nordsee gibt es leider nicht, daß dies als ein realistisches Szenario angesehen werden kann.
Und auch die Rechnung, wenn kein Wind wehe, scheine eben die Sonne geht so nicht auf.
Wer es wirklich ernst meint mit der ‚Energiewende‘ wird nicht um Alternativen zu einer volatilen Erzeugung solcher Energiemengen herumkommen.
Auch wenn es viele nicht gerne hören – mit den neuesten Entwicklungen im Sektor Kernkraft steht ein solcher Energieträger zur Verfügung. Hier gibt es erfolgversprechende Alternativen. Wenn wir die oben skizzierten Ziele ernst nehmen, darf es keine Denkverbote geben!
Andere Gedanken zum Thema gibt’s
hier und hier.