Freiheit in Zeiten von Corona

Die Entwicklungen im Zuge des ‚neuen‘ Corona Virus markieren den tiefsten Einschnitt seit dem 2. Weltkrieg. Am 21. März wurden in Deutschland und zeitnah auch in anderen Ländern weitreichende Einschränkungen der Grundrechte in Kraft gesetzt.

Zum ersten Mal seit über 70 Jahren ist ein Ereignis nicht nur in aller Munde, sondern wir stehen fassungslos vor einem Phänomen, das bisher einmalig in der neueren Geschichte ist:

Innerhalb weniger Wochen fand etwas statt, was nicht die Nazi Verbrecher, nicht die Stasi der DDR, nicht Stalins Schergen oder Maos Horden erreicht haben:  eine vollständige Gleichschaltung aller Medien – sowohl Print, als auch Internet und Rundfunk und Fernsehen – auf einen Blickwinkel: es kann kein Aufwand zu hoch sein, die ‚Pandemie‘ einzudämmen.

Kritische Stimmen gibt es nicht. Einzig Schweden stemmt sich noch gegen den Weg, den so gut wie alle anderen Staaten eingeschlagen haben und findet eine andere Vorgehensweise.

 

Argumentiert wird mit absoluten Todeszahlen, und mit Toten, die es zu vermeiden gelte. Das klingt erst mal gut – nur ausgemachte Menschenverachtung würde einen anderen Weg gehen. Das wird uns zumindest suggeriert. Wer diesen Weg nicht mitgeht, ist ein Zyniker, der wirtschaftliche Interessen höher als Menschenleben bewertet – so lautet der Vorwurf, mit dem jede Kritik am derzeitigen Vorgehen oder die Suche nach Alternativen im Keim erstickt wird.

 

Die Faktenlage indes ist längst nicht so schwarz/weiß, wie sie in den Medien dargestellt wird. Selbst die Propheten der Apokalypse haben (zumindest am Anfang) davon gesprochen, was sein und kommen könnte. Mittlerweile sind sie davon abgekommen und verkünden ihre Erkenntnisse als DIE WAHRHEIT.

 

Was sie nicht beantworten, sind die Frage, die sich nach der Lektüre der offiziellen Influenza Statistik für Deutschland stellen: Wieso hat sich niemand über die seit 2016 regelmäßige Influenza mit bis zu 300.000 Erkrankten und

bis zu über 970 Toten erregt? Wieso wurde das mit geradezu stoischer Gelassenheit als ein Teil des Lebensrisikos hingenommen?

(Quelle:

https://de.statista.com/infografik/13040/woechentliche-influenzafaelle-in-deutschland/)

Wir reden zur Zeit über knapp 60.000 Corona-Infizierte und 450 Tote in Deutschland. Trotzdem wird von einer apokalyptischen Gefährdung gesprochen – das ist fahrlässig und geeignet, Panik zu erzeugen. Panik war noch nie ein guter Ratgeber in Krisenzeiten – in Panik getroffene Entscheidungen haben sich historisch gesehen fast immer als schwere Fehler herausgestellt.

 

Wer uns in einem kontinuierlichen Innuendo das Mantra wiederholt, zur Rettung eines Menschenlebens sei kein Preis zu hoch, argumentiert suggestiv. Er unterstellt, dass mögliche Alternativen herzlos und lediglich von Profitgier getrieben sind und dass er im Besitz der absoluten WAHRHEIT ist. Beides ist in dieser Einfachheit falsch.

 

Fakt ist:

Seit Der Verhängung der Ausgangssperre und des Versammlungsverbots ruht die Wirtschaft in Deutschland.

Eltern wissen nicht, wie sie ihre Kinderbetreuung regeln sollen.

Die Innenstädte sind verwaist, weil nur noch ‚lebensnotwendige‘ Geschäfte geöffnet sind.

Betriebe haben Kurzarbeit beantragt oder den Betrieb gleich ganz eingestellt.

Die Wirtschaft nicht nur in Deutschland steht vor der schwersten Erschütterung seit dem 2. Weltkrieg, wie Frau Merkel so schön dramatisiert hat.

Über die endgültigen Auswirkungen der in Panik getroffenen Entscheidungen kann nur spekuliert werden. Auch Marco Buschmann tut dies hier:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-krise-droht-eine-revolution-der-mittelschicht-a-b900b343-fa69-4fb6-98e2-bb0fe4e3615c

 

Fakt ist auch: wir werden infolge der gefällten Entscheidungen mit mehreren Millionen vernichteter Existenzen rechnen müssen, ebenso mit mehreren Millionen von Arbeitslosen und neuen Hartz IV Empfängern.

Die Ertragskraft der Wirtschaft, die uns unter Anderem ein hervorragendes Gesundheitssystem beschert hat, wird massiv eingeschränkt sein.

Die zu erwartenden sozialen Verwerfungen ‚nach der Krise‘ sind noch gar nicht abzusehen – werden aber mit Sicherheit uns alle schwer treffen. Eine Radikalisierung großer Bevölkerungsteile würde unsere Demokratie in ihren Grundfesten erschüttern.

 

Es wird immer mit Verantwortung für die Menschen und dem Schutz des Lebens argumentiert – das ist auch richtig und gut so. Aber jeder Arzt kennt das Dilemma– er kennt die Situation, wo er eben nicht alles gut machen kann, sondern sich für das ‚kleinere Übel‘ entscheiden muss. Es liegt in der Natur von Entscheidungen, daß jedwede Entscheidung sowohl positive als auch negative Auswirkungen hat – sonst müsste ja keine Entscheidung getroffen werden.

In dieser Situation müssen die Entscheider, die uns diese einschneidenden Maßnahmen aus der Panik heraus aufgezwungen haben durchaus ein paar Fragen beantworten.

Wenn wir von schon Schutz der Bevölkerung und Verantwortung reden – sollte zum Schutz nicht auch der Schutz vor wirtschaftlichem Ruin gehören? Gibt es keine Verantwortung für die (Über-)lebenden??

Angesichts der jetzt bekannt gewordenen wirtschaftlichen Auswirkungen, die das ‚Herunterfahren‘ der Wirtschaft haben wird, entsteht der Eindruck, dass die Medizin mehr Schaden anrichtet, als die Krankheit. Das ist natürlich das alte Problem der Triage, das jeder Arzt kennt – und blöderweise ist das immer eine Lage, die keine schmerzfreien Entscheidungen erlaubt. Aber auch in einer solchen Situation sollte es das Gebot der Stunde sein, rationale Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört m.E. auch, dass nicht im Sinne einer ‚Guten Sache‘ jedes Mittel erlaubt sein muss. Genau das ist es nämlich nicht – keine noch so gute Sache rechtfertigt bedingungslos jedes Mittel. Leider entsteht Eindruck, daß wir aber grade – getrieben von Panik – in genau dem Modus sind: Jedes Mittel ist recht, koste es, was es wolle. Verantwortung heißt aber auch, genau nicht in diese Falle zu tappen. Und ja, diese Fragen müssen gestellt werden:

– Ist es das wert, auf Freiheit und Grundrechte zu verzichten?

– Ist es das wert, auf Jahre hinaus unsere Wirtschaft, die uns ein hervorragendes Gesundheitssystem möglich macht, zu schwächen?

– Ist es das wert, Millionen von Existenzen zu zerstören?

– Ist es das wert, unsere Demokratie in allergrößte Gefahr zu bringen, weil ja der ‚Gute Zweck‘ JEDES Mittel rechtfertigt?

– Ist es das wert, soziale Verwerfungen ungeahnten Ausmaßes zu riskieren, die am Ende den Weg in eine Diktatur ebnen?

– Ist es das wert, die Belange der Lebenden völlig zu ignorieren?

Panik und reflexhafte Reaktionen des Echsengehirns waren noch nie gute Ratgeber.

Auch das zu bedenken ist verantwortliches Handeln.

Und was wir hier gerade sehen, ist DIE Blaupause zur Errichtung einer Diktatur – eine als überbedrohlich dargestellte Sachlage wird dazu genutzt, drastische Maßnahmen mal einfach so durchzusetzen.

Holzauge sei wachsam!

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